Eigentlich eine Selbstverständlichkeit…
… und doch wird er in der Praxis oft vernachlässigt.
Wer hat schon Lust, vor jeder Fahrt – und sei es nur Sonntags Morgens bei schönem Wetter zum Bäcker an der Ecke – einen kompletten Check der gar nicht mal so übersichtlichen technischen Einrichtungen am Bike vorzunehmen. Was aber hier so kompliziert und aufwändig daher kommt, ist mit etwas Routine schnell erledigt und rettet im Extremfall dein Leben.
Fahrschulthema
- Einstellung der Rückspiegel
- Stand der Bremsflüssigkeit, Hebelweg
- Einstellung der Nockenwelle
1. Reifen
Gewöhne dir an, vor jeder Fahrt einen Blick auf die Reifen zu werfen. Ist das Profil ausreichend, befinden sich Fremdkörper – kleine Steinchen, Schrauben, Nägel (alles schon gehabt) – im Profil oder in der Karkasse, ist der Reifen eventuell rissig, stimmt der Druck?
2. Betriebsflüssigkeiten
Klar muss genug Sprit im Tank sein, um zumindest die nächste Tankstelle zu erreichen. Aber auch Ölstand, Brems- und Kühlflüssigkeit solltest du im Blick haben, und sei es nur um sich ankündigende Schäden frühzeitig zu erkennen.
3. Lose Schrauben und andere Befestigungen
Wenn das Bike klappert und rasselt, dann ist das nicht nur störend und unangenehm – sondern möglicherweise auch gefährlich für dich und andere. Spätestens dann, wenn sich die Hinterradschwinge verabschiedet und ein Chaos auf der Straße verursacht. Und deinen Tod, ganz nebenbei.
4. Schläuche
Schau auf die Schlauchleitungen deines Bikes. Sind Gummischläuche porös oder an den Schellen eingerissen? Ist ein Schlauch angescheuert oder schon feucht? Während der Fahrt austretende Betriebsflüssigkeiten sind nicht nur schädlich für deine eigenes Bike, sondern gefährden andere Verkehrsteilnehmer. Und sind, nebenbei, eine Belastung für die Umwelt, die, wenn du erwischt wirst, ziemlich tief ins Portemonnaie greift.
5. Federn/Dämpfer
Teste deine Federung vor der Fahrt, optisch und auf Funktion. Ein nässender Dämpfer, ein angerostetes Tauchrohr oder eine bei Belastung plötzlich brechende Feder können dir jede noch so kurze Fahr gründlich verderben.
6. Beleuchtung
Wir müssen hier nicht wiederholen, warum eine funktionierende Beleuchtung beim Motorrad ungeheuer wichtig ist. Checke die Lampenverglasung auf Beschädigung oder Beschlag von innen und lasse anschließend alles, was leuchtet, einmal leuchten. Damit tust du keinem anderen einen Gefallen, sondern ausschließlich dir selbst.
7. Kette
Die Kette ist eines der effizientesten Antriebssysteme überhaupt. Aber gewartet will sie sein. Ein Griff mit den Fingern an die Kette vor der Fahrt gibt Auskunft über die Schmierung. Fühlt sich die Kette zu trocken an, ist es Zeit für eine Portion Kettenspray. Bei der Gelegenheit kann auch gleich ein Blick auf den Durchhang geworfen werden. Zwei bis zweieinhalb cm sollte dieser betragen, bei Enduros eher mehr. Eine deutlich ungleichmäßig gelängte Kette ist im übrigen demnächst für einen Austausch fällig.
Was nützt das alles?
Einen löchrigen Schlauch kannst du nicht während der Fahrt ersetzen, und ob du einen Nagel – der sein eigenes Loch ja verstopft – ziehen solltest, das sei dahingestellt. Einige der Dinge, die du beim Pre-Drive Check feststellen könntest, lassen sich nicht sofort beheben. Müssen Sie vielleicht auch gar nicht. Durch den Check sind sie dir aber aufgefallen, und du bist dir des Problems bewusst und kannst dich bei nächster Gelegenheit darum kümmern.
Wenn beim Check allerdings ein wirklich großes Problem auftaucht, dann kannst du es zwar möglicherweise immer noch nicht sofort beseitigen – aber du kannst im Zweifel auf die Fahrt verzichten und das Bike in die Werkstatt schieben.
Deine Familie wird es dir danken!